Schauspielerin und Theaterproduzentin Jaschka Lämmert über die Dreharbeiten zum „Blunzenkönig“, die Sexszene mit Andreas Lust und eine fleischlose Lebensweise. Österreich-Premiere am 19. August im Hollywood Megaplex Gasometer.

31. Juli, Wien.
– Im ländlichen Mikrokosmos eines kleinen, typischen Weinviertler Straßendorfes, in dem die Zeit scheinbar stehen geblieben ist, residiert der „Blunzenkönig“, ein alternder Fleischerwirt und unverwüstlicher Patriarch. Seine Welt steht plötzlich Kopf als „König Junior“, dessen Sohn, ihm eines Abends seine Verlobte Charlotte, verkörpert von Jaschka Lämmert vorstellt: eine Veganerin. Ausgerechnet! Zusammen wollen sie Fleischerei und Wirtshaus in eine „Bio-Körndl-Station“ umwandeln. Frei nach dem Sprichwort „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!“. Das ruft König Senior samt seinem Gefolge, bestehend aus einigen „Wirtshausbrüdern“, auf den Plan.

„Mit Karl Merkatz, so einem charmanten , witzigen und hervorragenden Schauspieler und Kollegen zu arbeiten, ist die reine Freude. Dafür war ich sehr dankbar“, erzählt Jaschka Lämmert und fügt lachend hinzu, „was ich ihm nicht auf die Nase gebunden habe, ist, dass bereits meine Mutter Lena Ilgisonis als Kostümbildnerin beim „Bockerer“ mit ihm gearbeitet hat.“ Sie sei damals ja noch klein gewesen und dieser Umstand hätte ja mit ihrer jetzigen Begegnung nichts zu tun gehabt. Witzig fand das die Wiener Schauspielerin mit russischen, griechischen, jüdischen, polnischen, burjatischen und deutschen Vorfahren dennoch.In die Rolle lebte sich die Schauspielerin mit Begeisterung ein: „Ich persönlich kann die Entscheidung vegan zu leben sehr gut nachvollziehen angesichts der katastrophalen und grausamen Zustände in Massentierhaltung, Züchtung, Fleisch und Milchproduktion. Viele Freunde und Bekannte leben vegan und die zeitweilige Umstellung fällt mir überhaupt nicht schwer. Persönlich halt ich mich generell beim Konsumieren von Fleisch, Käse, Milch etc. sehr zurück. Ich denke, wenn wir idealerweise als Gesellschaft wieder zu einem gemäßigteren Genuss und bewussteren Umgang finden würden – im Sinne der Tradition des „Sonntagsbratens“ , und auch Milch und Käse nicht täglich konsumieren würden – dann müssten die einen nicht radikal verzichten , wo andere übertreiben.“

Etwas fleischlich wurde es für Lämmert während des Drehs dann doch noch : Die größte Herausforderung sei die Sexszene mit Kollege Andreas Lust gewesen, der im Film als „König Junior“ ihren Liebhaber spielt: „Da waren wir beide wohl recht nervös, und deshalb viel zu vorsichtig und rücksichtsvoll miteinander. Bis Regisseur Leo Bauer dem ein Ende bereitete und meinte : „So, und jetzt seids beide amal ganz egoistisch.“

JASCHKA LÄMMERT studierte an der Otto Falckenberg Schule in München und arbeitet seit 1995 an renommierten Theatern wie den Münchner Kammerspielen, Volkstheater Wien, Schauspielhaus Graz, Salzburger Festspiele, Garage X, Nestroyhof Hamakom, sowie in TV Filmen wie „Die Schrift des Freundes“ (Regie: Fabian Eder), „Der erste Tag“ (Regie: Andreas Prohaska). Zuletzt spielte sie mit Manuel Rubey und Marcel Mohab in der Kinoproduktion „High Performance“ (Regie: Johanna Moder) ,
2016 wird sie in dem Science Fiction Film „Stille Reserven“, eine deutsch-österreichische Koproduktion neben Clemens Schick und Simon Schwarz zu sehen sein.
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